BUNDESVERBAND SCHLEPPEN&SCHLEUSEN   - SCHLEUSER.NET - 

Kommunikationsteam:
Farida Heuck, Ralf Homann, Manuela Unverdorben


schleuser.net - IMAGEKAMPAGNE

schleuser.net - Imagekampagne 2003


Den Bundesverband Schleppen&Schleusen, genannt schleuser.net, im Rahmen der Verleihung des Lothar-Späth-Preises präsentieren zu können, ist von ganz besonderem Reiz, da er sich so harmonisch in die Reihe erfolgreicher Wirtschaftsunternehmen einreihen lässt.
(Aus der Presseerklärung zur Lothar-Späth Preis Ausstellung 2003 in der Aula der Akademie der Bildenden Künste München)


schleuser.net verbindet als Verband der Wirtschaft mit dem Motto
"Mobilität ist unser Ziel!"
zwei anscheinend widersprüchliche Themenkomplexe.

Einerseits die Diskrepanz des tatsächlichen Einflusses von Nationalstaaten auf das globale Wirtschaftsgeschehen und andererseits, die durch die sogenannte Globalisierung ausgelösten Bewegungen. Die der freien Zirkulation von Waren, Daten und Ideen, und die der beschränkten Zirkulation von Menschen, die diesen Produkten folgen.
Das Bemühen, bestehende Beziehungen zwischen diesen Feldern zu klären, wurde 2002 mit dem Lothar-Späth Preis gewürdigt. Der Preisstifter betonte in seiner Laudatio explizit die Notwendigkeit, sich mit Phänomenen der Globalisierung zu befassen.


"Undokumentiertes Reisen ist ein Wachstumsmarkt! Ich könnte sofort Arbeitsplätze schaffen. Als Unternehmerin sage ich wir brauchen einen Ruck in Richtung Legalisierung."
(Slogan aus der Imagekampagne)

Aus Anlass der Preisverleihung stellte schleuser.net die neue Imagekampagne des Bundesverbandes zu diesem Themenkomplex vor:
Ein Imagevideo sowie eine Plakatserie. Sie setzt sich mit wirtschaftlichen Aspekten des veränderten Berufsbildes von SchlepperInnen und SchleuserInnen auseinander.
Hier wäre zum einen zu nennen, dass 1998 in Musterprozessen TaxifahrerInnen wegen Schleusertätigkeit rechtskräftig verurteilt wurden. Sie hätten nach Auffassung von Staatsanwaltschaft und Gericht vor Antritt der Fahrt die Identität ihrer Fahrgäste überprüfen müssen.


"Wieso soll ich als Taxifahrerin die Identität meiner Fahrgäste prüfen? Das ist wirklich nicht mein Job. Es geht doch um den Kunden!"
(Slogan aus der Imagekampagne)


Bis dahin galt für Taxi-Unternehmen als Teil des öffentlichen Personennahverkehrs eine spezifische Beförderungspflicht.
Der Beförderungsanspruch ist in der neueren Rechtsprechung nun abhängig von der Herkunft der Fahrgäste. Unabhängig davon, wo im Staatsterritorium das Taxi benutzt wird, wird es zur Grenzkontrollstelle, denn entweder muss der Fahrer die Identität der Personen entsprechend Augenschein überprüfen, gegebenfalls die Fahrt verweigern, oder sie zur nächsten Polizeistelle führen.


"Als Bergführer habe ich mehr zu tun, seitdem Seenotrettung als Schleusertätigkeit bestraft wird. Dies ist lebensgefährlich.
So sehe ich es!"

(Slogan aus der Imagekampagne)


Auch in weiteren Fällen ändern sich Berufsbilder. Italien hat als eine der ersten Seemächte 2002 begonnen, Fischern die Rettung von Personen aus Seenot zu verbieten und Kapitäne als Schleuser angeklagt. Auch die Regierung Australiens verweigerte die Aufnahme von aus Seenot geretteten Personen auf Grund ihrer Herkunft. Selbst Unternehmen, die traditionsgemäß aufs Reisen spezialisiert sind, stehen vor neuen beruflichen Herausforderungen. Auch sie müssen prüfen für welchen Personenkreis sie welche Passagen vermarkten, wollen sie nicht Gefahr laufen gegen neues, globalisiertes Recht zu verstoßen.


Wir montierten die Imageplakatserie in Situationen im öffentlichen Raum. Seit 1998 ist ‚freies’ Plakatieren in München strafbar. Es darf nur noch an ausgewiesenen Orten und bestimmten Regeln kostenpflichtig plakatiert werden. Hiermit wurde hinterfragt, inwieweit eine ‚freie’ Meinungsäußerung außerhalb neoliberalen Zwängen eigentlich noch möglich ist.


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